Wolfs-Management: Zusammenarbeit mit Polen soll intensiviert werden

Der Deutsche Jagdverband begrüßt die Beschlüsse der kürzlich zu Ende gegangenen Umweltministerkonferenz in Potsdam: der Erhaltungszustand des Wolfes ist nun jährlich durch den Bund einzuschätzen; außerdem soll der Bund bereits im ersten Quartal 2018 praxistaugliche Vergrämungsmöglichkeiten veröffentlichen.

  • Durch ausreichende Nahrungsverfügbarkeit und geeignete Rückzugsgebiete gilt der Wolf als potenzieller Kulturfolger. Foto: Rolfes/DJV

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Der DJV begrüßt, dass der Erhaltungszustand des Wolfes nun jährlich durch den Bund einzuschätzen ist. Darüber hinaus soll der Bund bereits im ersten Quartal 2018 praxistaugliche Vergrämungsmöglichkeiten veröffentlichen. "Seit Jahren ist dies eine unserer Hauptforderungen", sagt DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke. "Ich freue mich, dass Themen nun mit einer gewissen Realitätsnähe diskutiert und Maßnahmen greifbarer werden." Der DJV begrüßt auch die beabsichtigte Intensivierung eines gemeinsamen grenzüberschreitenden Monitorings und Managements mit dem EU-Partnerland Polen. 

 

"Günstiger Erhaltungszustand" ist schon jetzt erreicht

Ungeachtet dessen weist der DJV auf eine aktuelle Expertise der Technischen Universität Dresden hin, die besagt, dass die Wolfspopulation in Mitteleuropa bereits in einem günstigen Erhaltungszustand ist. Aus Sicht des DJV ist das angestrebte einheitliche Vorgehen beim Umgang mit „verhaltensauffälligen Wölfen“, insbesondere seine Entnahme, ebenfalls längst überfällig. Diese muss rechtssicher und praktikabel umsetzbar sein. 

 

Habitatanalyse ist überflüssig

Unverständnis äußert der DJV in Bezug auf die zu erarbeitende neue Habitatanalyse, die überflüssig und nicht zielführend sei. In den vergangenen Jahren habe sich mehr und mehr gezeigt, dass der Wolf das Potenzial zum Kulturfolger hat. Er sucht sich auch außerhalb von abgelegenen Truppenübungsplätzen seinen Lebensraum selbst. Er zeigt dabei wenig Scheu. Entscheidende Punkte sind die Nahrungsverfügbarkeit, die in weiten Teilen Deutschlands ausreichend gegeben ist sowie geeignete Rückzugsgebiete.

 

Auf der am 17. November 2017 in Potsdam zu Ende gegangenen Konferenz haben die Umweltminister der Bundesländer die Empfehlungen einer Ad-hoc-Arbeitsgruppe zum Wolf diskutiert. Vorausgegangen waren massive Unstimmigkeiten zwischen Bund und Ländern über das weitere Vorgehen.