Zeitgleich mit dem Cannstatter Wasen fand Ende September, Anfang Oktober das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest statt, die größte süddeutsche Fachausstellung für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft. Auch der Landesjagdverband war mit mehreren Ständen und Aktionen vertreten. Landwirtschaftsminister Peter Hauk nutzte den Rahmen, um fünf Jägervereinigungen stellvertretend für alle Jägerinnen und Jäger im Land für ihr Engagement auszuzeichnen, denn im Jagdjahr 2017/2018 wurde in Baden-Württemberg mit 78.606 erlegten Sauen ein neuer Rekord erzielt. Eine Steigerung von 71% gegenüber dem Vorjahr macht eindrucksvoll deutlich, dass die Jägerinnen und Jäger im Land ihre Verantwortung in Sachen ASP-Prävention ernst nehmen und dafür sehr viel Zeit aufwenden. Wie der DJV errechnete, sind rund 20 Stunden erforderlich, um ein Wildschwein erlegen zu können.
Ehrenurkunden, die den Kreisjägermeistern überreicht wurden, gab es in drei Kategorien:
- Die höchste Jagdstrecke in einem Landkreis: Hier lagen die Jägervereinigungen Buchen und Mosbach (Neckar-Odenwaldkreis) mit 4.656 Stück an der Spitze im Land;
- Die stärkste prozentuale Steigerung der Jagdstrecke in einem Landkreis: die Jägerinnen und Jäger aus dem Zollernalbkreis (JV Hechingen und Zollernalb) konnten die Strecke um 160% steigern;
- Die höchste Jagdstrecke/100 ha Jagdfläche: hier war die KJV Tübingen mit 4.85 Stück Spitzenreiter.
Damit erlegtes Schwarzwild als nachhaltig erzeugtes, wertvolles Lebensmittel auch gut vermarktet werden kann, kündigte Minister Hauk an, die Wildbretvermarktung weiter zu stärken: Einerseits durch Modellprojekte in Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel, anderseits durch Fördermaßnahmen für Jäger und Metzger im Rahmen der Vermarktungskette. Eine Förderrichtlinie dafür ist in Arbeit.
Prominenter Besuch
Doch auch abgesehen von der Ehrung war einiges geboten auf der Messe. Prominenten Besuch gab es gleich am ersten Tag: Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, besuchten bei ihrem Rundgang den Schwarzwaldpelz-Stand und informierten sich über Felle aus heimischer, nachhaltiger Jagd informiert. Restlos begeistert zeigte sich die Gattin von Joachim Rukwied, Sie durfte gleich einen passenden Fuchspelz probieren.
Wildwochen eröffnet
Dass Wildbret nicht nur gesund und nachhaltig ist, sondern auch hervorragend schmeckt, davon konnten sich die Besuchers des landwirtschaftlichen Hauptfestes an mehreren Tagen überzeugen: Neben einem Bühnenprogramm mit Ehrenlandesjägermeister Dr. Dieter Deuschle, Wildhändler Karl Göbel und Koch Gustav Röhrich, gab es mehrere Wild-Verkostungen: Die Messebesucher durften zum Beispiel Wildschwein-Fleischkäse und Salami vom Reh-, Rot- und Schwarzwild probieren. Zusammen mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hat der Landesjagdverband außerdem die Wildwochen der Schmeck den Süden-Gastronomen eröffnet. Begrüßt wurde durch Thomas Heiling, Vorsitzender der Schmeck den Süden-Gastronomen und Herrn Dr. Erhard Jauch, Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Passend zur Jahreszeit wurden auch die diesjährigen Gewinner Winterweine für die Monate November 2018 bis April 2019 ausgezeichnet. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Stuttgart unter der Leitung von Herrn Michael Hofmann.