Jetzt beginnt für Wildtiere die die Brut- und Setzzeit. Die Jäger appellieren an Naturbesucher, auf den Wegen zu bleiben und Jungtiere nicht anzufassen.
Margit Haas
„Schon jetzt gibt es Nachwuchs in der Tierwelt: Wildschweine bringen ihre Jungen zur Welt. Die Bache verteidigt ihren Nachwuchs vehement, wenn sie ihn in Gefahr sieht“, weiß Matthias Wittlinger. Daher gelte: Wildschweine haben immer Vorfahrt!“ Den sogenannten Wurfkessel, das Kinderzimmer, baue die Wildschweinmutter gern in Brombeergebüschen, im Schilf oder unter kleinen und dichten Bäumen. „Besonders Hunde können schwer verletzt werden, wenn sie sich zu nah an den Nachwuchs wagen“, so der Kreisjägermeister weiter. Und: „Menschen und Hunde auf Wegen nehmen Wildtiere übrigens nicht als Bedrohung wahr“, sei die neueste wissenschaftliche Erkenntnis. Aus Gründen des Tier- und Artenschutzes empfehlen die Jäger der Kreisjägervereinigung, im Frühjahr und bis Mitte Juli auf den Wegen bleiben. Denn „während der Brut- und Aufzuchtzeit verwandeln sich Wiesen, Felder und Wälder in eine große Kinderstube - auch in direkter Nähe zu Siedlungen.“ Vielerorts gelte deshalb eine Leinenpflicht für Hunde. Zum Überleben sei es nämlich für den tierischen Nachwuchs wichtig, sich perfekt zu tarnen und Feinde zu täuschen. „Frischlinge, Junghasen, Rehkitze oder Entenküken sind nahezu unsichtbar, wenn sie bei Gefahr reglos verharren“. Wer auf sie stößt, darf sie auf keinen Fall anfassen. „Haben Jungtiere den Geruch des Menschen angenommen, werden sie oftmals von den Elterntieren verstoßen“. Und verhungern dann. Wer unsicher ist, ob ein Jungtier Tier ohne Mutter aufwächst, sollte die Polizei oder den Jäger informieren.