Im Herbst 2023 wurde der Maßnahmenplan Auerhuhn 2023-2028 veröffentlicht, der drei zentrale Handlungsfelder umfasst: Verbesserung des Lebensraums, Verminderung von Störungen und Reduktion von Fressfeinden. Ein wichtiger Bestandteil des Plans ist die Intensivierung der Prädatorenbejagung in Auerwildgebieten, um das Überleben des Auerwildes zu sichern. Die Jägerschaft, insbesondere die Auerwildhegegemeinschaften, spielen eine zentrale Rolle in der praktischen Umsetzung. Das Projekt „Prädatorenmanagement Auerhuhn“ startet ab Januar 2025. Gemeinsam mit dem Verein Auerhuhn im Schwarzwald e.V. unterstützt der Landesjagdverband BW e.V. Jagende in auerwildrelevanten Gebieten bei der Durchführung eines effektiven Raubwildmanagements.
Projektziele
Das Ziel des Projekts ist es, den Prädationsdruck auf das Auerwild durch eine gezielte Raubwildbejagung zu senken. Die Hauptziele umfassen:
- Räumliche Fokussierung: Prädatorenmanagement wird in den Kerngebieten des Auerwildes durchgeführt, mit zusätzlicher Berücksichtigung der Randbereiche.
- Zeitliche Fokussierung: Die Bejagung soll vor allem im Spätwinter, während der Brut- und Aufzuchtphase des Auerwildes, intensiviert werden.
- Fokussierung auf die wichtigsten Prädatoren: Besonders der Rotfuchs und Marderartige sollen durch gezielte Jagd kontrolliert werden.
- Erfolgs-Monitoring: Jagdintensität und -erfolg werden systematisch dokumentiert, um Optimierungen vorzunehmen.
Projektinhalte
Das Projekt setzt auf ein umfassendes Bejagungskonzept, das alle möglichen Jagdmethoden berücksichtigt, um Fuchs und Marderartige in den Auerwildgebieten effektiv zu bejagen. Wichtige Maßnahmen umfassen:
- Förderung von Fallenanschaffungen: Jäger in den Auerwildgebieten erhalten Unterstützung beim Erwerb von Fallen. Die Förderung ist gestaffelt nach der Bedeutung der Gebiete.
- Schulungen und Beratung: In Zusammenarbeit mit dem AiS e.V. werden Schulungen zu verschiedenen Jagdmethoden, Fallentypen, Fallenstandorten sowie zum Monitoring des Auerwildes angeboten.
- Einbeziehung von Jungjägern: Schon in der Ausbildung soll auf das Auerwild und dessen Schutz aufmerksam gemacht werden.
- Verwertung von Jagdprodukten: Die Verwertung von Bälgen im Rahmen von Schwarzwaldpelz wird weiter gefördert, um die Motivation der Jägerschaft zu steigern.
- Monitoring und Forschung: Das FVA-Wildtierinstitut wird die Erhebung und Auswertung von Monitoringdaten sowie mögliche Begleitforschung koordinieren.
Das Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit dem AiS e.V., ForstBW und dem FVA-Wildtierinstitut, um Synergien zu nutzen und das Prädatorenmanagement effektiv umzusetzen.
Ansprechpartner
Simon Boos: boos(at)landesjagdverband.de
Victor Meier: victor.meier(at)auerhuhn-schwarzwald.de
Johann Belsch: hegeberater(at)t-online.de