Rebhuhn retten – Vielfalt fördern

Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!

Früher war das Rebhuhn einer der häufigsten Vögel unserer Agrarlandschaft. Seit 1980 sind die Bestände des Feldvogels allerdings europaweit um 94 % zurückgegangen. Auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird das Rebhuhn inzwischen als „stark gefährdet“ eingestuft. In Baden-Württemberg ist die Situation noch ungünstiger und die Art sogar „Vom Aussterben bedroht“. Gründe dafür sind neben dem Einsatz von Pestiziden u.a auch der zunehmende Verlust strukturreicher Offenlandschaften mit Brachen, mehrjährigen Blühflächen und Feldrainen. Höchste Zeit also, mehr für den Erhalt des Rebhuhns zu tun!

Deswegen hat sich der LJV gemeinsam mit dem NABU als Projektpartner beim Projekt „Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!“ beworben. In dem von der Abteilung Naturschutzbiologie der Uni Göttingen, des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) und des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) koordinierten Projekts setzt sich der LJV für bessere Lebensbedingungen des Rebhuhns in der Agrarlandschaft ein. Bei diesem im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt geförderten Vorbereitungsprojekt wurden neben der Projektregion im zentralen Baden-Württemberg deutschlandweit zehn weitere Regionen ausgewählt.

Diese erhalten nun Schulungen und Unterstützung, um ihre jeweilige Projektregion optimal auf die mögliche Teilnahme an einem sechsjährigen Rebhuhnschutzprojekt ab 2023 vorzubereiten. Nach der Vorbereitungszeit werden im Herbst 2022 deutschlandweit fünf endgültige Projektgebiete ausgewählt, die das größte Potenzial auf erfolgreiche Schutzmaßnahmenumsetzungen im Folgeprojekt aufweisen.

Die übergeordneten Ziele des Folgeprojekts sind eine signifikante und dauerhafte Erhöhung des Rebhuhnbestandes sowie ein Anstieg der Artenvielfalt und Siedlungsdichte von ausgewählten Zielarten. Dafür ist eine möglichst vollständige Erfassung der Rebhuhnbestände im Projektgebiet unerlässlich. Denn nur mit dem Wissen über die Rebhuhnvorkommen in der Projektregion können wir dieser stark gefährdeten Offenlandart mehr Unterstützung verschaffen. Aus diesem Grund widmet sich der NABU gemeinsam mit den anderen Projektpartnern bereits während der Vorbereitungsphase mit viel Engagement und der Unterstützung ehrenamtlich Aktiver der Kartierung der Rebhuhnvorkommen im Projektgebiet.

Eine Schlüsselrolle für die Zielerreichung nehmen darüber hinaus die beiden ModellIprojekte „PLENUM-Rebhuhnschutzprojekt in Tübingen “ und das „Rebhuhnprojekt Schmidener Feld“ in Fellbach ein. Diese beiden erfolgreichen Projekte sollen als Best-Practice-Beispiele in der Projektkulisse dienen und aufgrund ihrer langjährigen Expertise eine Strahlkraft in die Fläche ausüben.

Ansprechpartner beim LJV:
René Greiner
E-Mail: greiner@landesjagdverband.de
Tel.: 0711 995899-21