In Deutschland kam es in den vergangenen Wochen sprunghaft zu vermehrten Vogelgrippe-Ausbrüchen bei gehaltenem Geflügel und Wildvögeln. Besonders betroffen sind insbesondere der Osten und Norden der Republik. Seit Anfang September wurden bundesweit in mehreren zum Teil auch sehr großen Geflügelhaltungen Infektionen nachgewiesen. Das Virus breitet sich aber auch in der Wildvogelpopulation aus. Sowohl Zugvögel als auch heimische Wildvögel werden positiv auf das Geflügelpestvirus getestet. Gerade im Hinblick auf die Entenjagd stellt sich daher für viele Jägerinnen und Jäger die Frage, ob sich auch Menschen und Hunde im Rahmen der Jagdausübung mit dem Virus anstecken können.
Nach Auskunft des FLI ist das momentan in Europa dominierende Geflügelpestvirus vom Subtyp H5N1 nach wie vor ein an Vögel angepasstes Virus. Eine Infektion bei Wildvögeln zeigt sich oftmals durch eine verminderte Fluchtdistanz, Apathie und unkoordinierter Bewegung. Die sich oftmals bei den Tieren zeigenden neurologischen Veränderungen wie Desorientiertheit, Geleichgewichtsstörungen bis hin zum Festliegen und letztendlich dem Tod entstehen dadurch, dass das Virus ins Gehirn gelangen und dort schwerwiegende Entzündungen verursachen kann.
Menschen infizieren sich nur schwer durch Kontakt zu infiziertem Geflügel oder zu infizierten Wildvögeln. Für die allgemeine Bevölkerung besteht nach aktueller Einschätzung ein geringes Infektionsrisiko. Hunde scheinen nur in geringem Maße empfänglich für das aktuell zirkulierende HPAI-Virus zu sein und auch nur, sofern ein intensiver Kontakt bestanden hat (z. B. durch das Anfressen von Kadavern infizierter Vögel). Dennoch wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, den direkten Kontakt mit verendet aufgefunden Vögeln zu unterlassen. Bitte informieren Sie daher die für die Entfernung der Kadaver örtlich zuständigen Veterinär- oder Ortspolizeibehörden.
Jäger, die gleichzeitig Geflügelhalter sind, werden darüber hinaus gebeten, die Biosicherheit zu intensivieren und vor allem Kleidung und Schuhe, die im Geflügelbereich getragen werden, strikt von der Jagdkleidung trennen. Auch sollten Hunde Geflügelställe oder -ausläufe nicht betreten.
MLR
