Es geht um mehr, als Hirsche durchs Land zu fahren!

STUTTGART (07.06.2023)

ZUMELDUNG zur PRESSEMITTEILUNG Nr. 134/2023 des MLR

 

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STUTTGART (07.06.2023) Bei der Weiterentwicklung des Rotwildmanagements in Baden-Württemberg geht es darum, einen wissensbasierten Weg zu beschreiten. Das bedeutet jedoch, dass die am Dienstag (06. Juni) im Rahmen eines kurzfristig anberaumten Rotwildsymposiums des Ministeriums für Ländlichen Raum (MLR) vorgestellten Forschungsergebnisse auch ernstgenommen werden müssen.

Das FVA-Wildtierinstitut stellte unter anderem Ergebnisse zur ungenügenden genetischen Situation der isolierten Rotwildpopulationen und deren Vernet-zungsmöglichkeit vor, zeigte auf, welche Lebensräume landesweit noch in Frage kommen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zielführend sein könnten.

Vor diesem Hintergrund ist die Aussage von Minister Peter Hauk (MLR), die Rotwildgebiete in Baden-Württemberg hätten sich bewährt, nicht nachvollziehbar. Sind sie doch mitursächlich für die derzeitige, nicht mehr hinnehmbare Situation. Nicht ausreichend ist, dass von der Vorstellung der umfangreichen Maßnahmenempfehlungen der landeseigenen Forschungseinrichtung lediglich eine Maßnahme in der Pressemitteilung des MLR auftaucht, der die Wissenschaft eine klare Absage erteilt: Das aktive Verbringen von Tieren zwischen den Gebieten.

Vielmehr müssen die Ergebnisse die Grundlage für ein landesweites Populationsverbundkonzept sein, das dem Rotwild mittelfristig mehr Lebensraum und eine Vernetzung zugesteht. Diesen Prozess auf die lange Bank zu schieben, wird den Ansprüchen an ein zeitgemäßes Wildtiermanagement nicht gerecht. Sobald die Studien schriftlich vorliegen, können die Ergebnisse und die wirklich notwendigen Maßnahmen bewertet werden. Eins ist jedoch schon jetzt klar - es geht um mehr, als Hirsche durchs Land zu fahren.

Die Forderungen des Landesjagdverbands Baden-Württemberg zur zeitgemäßen Weiterentwicklung des Rotwildmanagements finden Sie unter www.platzhirschbw.de